Berufsunfähigkeitsversicherungen – Märchen mit Ausweg? Zwischen finanzieller Absicherung und systemischer Schieflage: Was läuft schief im Modell BU?
Stellen Sie sich vor, Sie zahlen jahrzehntelang brav Beiträge, um im Fall der Fälle abgesichert zu sein – und stehen dann doch mit leeren Händen da. Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) gelten als unverzichtbarer Schutzschild gegen das existenzielle Risiko, aus gesundheitlichen Gründen den eigenen Beruf nicht mehr ausüben zu können. Doch wie stabil ist dieser Schild wirklich? Wie tragfähig ist ein System, das mit Angst operiert und oft mit Enttäuschung endet?
In einer Welt im Wandel – geprägt von psychischen Belastungen, hybriden Erwerbsmodellen und der zunehmenden Durchlässigkeit zwischen Beruf und Privatleben – gerät das klassische BU-Modell ins Wanken. Muss die Grundidee dieser Versicherungsform gänzlich neu gedacht werden? Kann ein Produkt, das auf starren Berufsbildern und veralteten Risikokalkulationen basiert, überhaupt noch sinnvoll schützen?
Noch provokanter gefragt: Haben wir es bei der BU mit einem Instrument der Risikoabfederung zu tun – oder mit einem verdeckten Renditeversprechen für die Versicherer selbst? Sollen diese Policen das Leben absichern – oder eher das Kapital vermehren? Wer profitiert, wenn der Ernstfall eintritt – und wer zahlt am Ende darauf?
Was als sicherer Hafen verkauft wird, entpuppt sich bei näherem Hinsehen für viele als schwer zugänglicher Verwaltungsapparat mit fragwürdiger Leistungsbereitschaft. Dabei sind die Zahlen alarmierend – aber nicht unbedingt so, wie sie uns präsentiert werden. Zwischen Marketing-Märchen à la „Jeder Vierte wird berufsunfähig“ und den nüchternen Wahrscheinlichkeiten, die tatsächlich aus internen Aktuar-Daten stammen, klaffen Abgründe.
Gesellschaftlich und politisch ist Nachdenken anzuregen: Ist die Berufsunfähigkeitsversicherung ein dringend benötigter Rettungsanker – oder ein trügerisches Sicherheitsversprechen in einem System, das die Risiken kennt, aber selten ehrlich benennt? Wer mit kritischem Blick hinter die Kulissen eines milliardenschweren Versicherungssegments schaut, stellt die Frage: Wie geht es weiter mit der BU?
Sommer, Sonne, Schulabschluss – und dann BU? Warum gerade jetzt wieder mit Angst verkauft wird
Es ist wieder so weit: Kaum haben Schüler ihre Zeugnisse in der Tasche und stehen an der Schwelle zum Berufsleben, beginnt die große Saison der Berufsunfähigkeitsversicherungen. Makler, Vergleichsportale und Werbeanzeigen laufen heiß – denn jetzt gilt es, den „frischen Nachwuchs“ fürs Leben abzusichern. Oder besser gesagt: zum schnellen Vertragsabschluss zu bewegen. Und wie gelingt das am besten? Mit einem Mythos, der inzwischen zur sommerlichen Grundausstattung der Versicherungswirtschaft gehört: „Jeder Vierte wird berufsunfähig.“
Diese alarmierende Zahl wird regelmäßig durch alle Kanäle gejagt – dramatisch, eindringlich, emotional. Sie soll schützen, aufklären, zum Nachdenken anregen? Vielleicht. Vor allem aber soll sie verkaufen. Denn der Satz ist nicht nur eine statistische Aussage – er ist ein psychologisches Verkaufsinstrument. Und das besonders dann, wenn junge Menschen bisher nicht tief im Berufsleben stehen und sich kaum vorstellen können, je berufsunfähig zu werden. Was ihnen fehlt: Erfahrung. Was sie daher benötigen? Vertrauen. Und genau hier setzt der Mythos an.
Doch wer genauer hinschaut, entdeckt schnell ein doppeltes Spiel: Die Zahl „25 Prozent“ ist keineswegs zu hoch gegriffen – sie ist eher zu niedrig. Denn interne Berechnungen der Versicherer selbst, wie die DAV-Tafeln der Deutschen Aktuarvereinigung, kommen auf deutlich höhere Werte: 39 Prozent für 20-Jährige, 37 Prozent für 30-Jährige. Auch die Heubeck-Tafeln liefern mit 34,8 Prozent ein ähnlich hohes Risiko. Warum also die zurückhaltende Zahl?
Die Antwort ist ebenso simpel wie zynisch: Die Zahl klingt bedrohlich genug, um Verträge auszulösen – aber niedrig genug, um Beiträge stabil zu halten und spätere Rückfragen zu vermeiden. Was als ehrliche Aufklärung verkauft wird, ist in Wahrheit oft ein geschickt inszenierter Einstieg in ein Produkt, dessen Komplexität und Risikoverteilung viele Jahre später erst wirklich verstanden werden.
Gerade in dieser Jahreszeit lohnt es sich also doppelt, genauer hinzusehen – und die Frage zu stellen: Wird hier eigentlich abgesichert – oder einfach nur verkauft?
Fehlkalkuliert und überholt: Warum die BU zum Sanierungsfall werden könnte
Stellen wir uns vor, wie es zur Konstruktion der klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung kam: In einer Zeit stabiler Erwerbsbiografien, klar umrissener Berufsbilder und linearer Lebensläufe entstand ein Versicherungsprodukt, das langfristig und umfassend absichern sollte – mit einer monatlichen Rente bis zum Renteneintrittsalter, kalkuliert auf Jahrzehnte. Diese Logik wirkte damals plausibel. Doch heute, in einer Arbeitswelt, die von Umbrüchen, Flexibilität und psychischen Belastungen geprägt ist, wirkt das Modell zunehmend wie aus der Zeit gefallen.
Ein zentrales Problem: Die Beiträge der Berufsunfähigkeitsversicherungen orientieren sich nicht am durchschnittlichen Risiko oder an der tatsächlichen Leistungsdauer – diese liegt statistisch meist nur bei drei bis sechs Jahren. Stattdessen kalkuliert man mit einer Maximalrente bis zum 67. Lebensjahr – also mit dem teuersten aller denkbaren Fälle. Das Ergebnis: Ein 40-jähriger Versicherungsnehmer zahlt für eine monatliche BU-Rente von 1.000 Euro durchschnittlich 101,93 Euro. Bei realistischer und risikoäquivalenter Berechnung müsste dieser Betrag jedoch etwa halb so hoch sein. Die Differenz ergibt sich weniger aus der Risikoabsicherung selbst, sondern aus dem System dahinter: Abschlussprovisionen, Verwaltungskosten, kalkulatorische Reservepolster – vielfach zusammengefasst in Kostenarten wie Alpha-, Gamma- oder Stückkosten – treiben den Beitrag in die Höhe.
Hinzu kommt ein struktureller Zielkonflikt: Versicherungen sind kapitalgedeckte Unternehmen. Sie müssen rentabel wirtschaften, Kalkulationen stabil halten und langfristige Zusagen finanzieren. Das führt zu Modellen, bei denen ein erheblicher Teil der Beiträge – oft bis zu 18 Prozent – gar nicht dem Risiko- oder Leistungsausgleich dient, sondern in Verwaltung und Vertrieb fließt. Dies war vielleicht tragfähig, solange das Vertrauen in Versicherungslogiken groß war und die Welt vermeintlich planbar blieb.
Heute aber stellt sich die Frage neu: Ist es noch zeitgemäß, existenzielle Risiken über Modelle abzusichern, die aus einer Arbeitswelt stammen, die es so nicht mehr gibt? Wenn das tatsächliche Bedürfnis nach Flexibilität, Transparenz und fairer Kostenstruktur wächst – sollte dann nicht auch die Berufsunfähigkeitsversicherung entsprechend reformiert werden?
Die Herausforderung liegt also weniger in bösem Willen oder Manipulation, sondern in einem System, das nicht mehr zu den heutigen Lebensrealitäten passt. Genau hier beginnt die spannende Diskussion: Wie müsste ein Schutzmechanismus aussehen, der mit den Risiken von heute ehrlich und wirksam umgeht?
Wo sind eigentlich die Überschüsse hin?
Man könnte meinen, bei einer Versicherung, die auf maximalen Schutz ausgerichtet ist, würden am Ende auch maximale Fairness und Transparenz stehen – besonders wenn es um das geht, was übrig bleibt: die Überschüsse. Doch genau hier beginnt ein bemerkenswerter Widerspruch, der nicht nur für Stirnrunzeln sorgt, sondern auch für wirtschaftliche Schieflage aufseiten der Versicherten.
Denn schauen wir genauer hin: Die Prämien, die Versicherte über Jahrzehnte zahlen, liegen in der klassischen BU weit über dem tatsächlichen Risiko. Sie sind gleichbleibend hoch kalkuliert, obwohl das eigentliche Berufsunfähigkeitsrisiko mit dem Alter zunächst ansteigt, später aber deutlich abflacht – und in vielen Fällen gar nicht eintritt. Der Flächeninhalt zwischen der kalkulierten und der realen Risikokurve ist also bares Geld, das – rein rechnerisch – zurückfließen müsste. Doch genau das passiert in der Regel nicht oder nur in homöopathischen Dosen.
Statt fairer Rückerstattung landen die sogenannten Risikoüberschüsse in einem undurchsichtigen Verteilungssystem. Mal werden sie mit Defiziten aus dem Verwaltungstopf verrechnet, mal kompensieren sie Abschlusskosten, die ohnehin schon großzügig kalkuliert sind – und die in Wahrheit oft noch darüber hinausgehen. Ergebnis: Statt einem Plus erhalten viele Versicherte schlichtweg weniger Rendite, ohne dass sie genau nachvollziehen könnten, warum. Und während Versicherer von einer verursachungsgerechten Überschussverteilung sprechen, zeigt die Praxis eher ein Bild von Intransparenz – manche sprechen gar von Willkür.
Besonders frappierend ist: Laut Verbraucherzentralen werden bis zu 20 Prozent der Beiträge als Überschüsse kalkuliert, von denen jedoch häufig weniger als die Hälfte bei den Kunden ankommt. Wie kann es sein, dass eine Versicherung, die statistisch selten leisten muss, am Ende so wenig zurückgibt?
Ist es schlicht ein Rechenfehler im System? Oder Ausdruck eines strukturellen Ungleichgewichts, das längst nicht mehr in die heutige Zeit passt? Die Frage ist berechtigt – und verdient Antworten. Denn wer sich jahrzehntelang absichert, sollte am Ende nicht nur auf Sicherheit hoffen müssen, sondern auch auf Fairness.
Blackbox Berufsunfähigkeit – Brauchen wir eine juristische Reformation?
Wer verstehen will, warum das System der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) wankt, muss nicht nur in die Verträge schauen – sondern auch in die Gerichtssäle. Denn während die Versicherten Monat für Monat hohe Beiträge zahlen, verweigern viele Versicherer konsequent die Einsicht in ihre Kalkulationsgrundlagen. Die Begründung? Betriebsgeheimnis. Wettbewerbsargument. Doch ist es rechtlich haltbar, dass Millionen Kunden nicht nachvollziehen können, wie viel von ihrem Geld tatsächlich für ihren Schutz verwendet wird – und wie viel in stille Reserven und Provisionsmodelle fließt?
Aus juristischer Sicht wird diese Praxis zunehmend brisant. Die fehlende Transparenz untergräbt das Prinzip der Informationspflicht nach § 6 VVG, also dem Versicherungsvertragsgesetz. Noch gravierender: Die systematische Überkalkulation der Beiträge könnte – zumindest in Teilen – als unangemessene Benachteiligung gemäß § 307 BGB oder sogar als sittenwidrig nach § 138 BGB eingestuft werden. Doch in der Praxis stoßen Klagen oft an eine unsichtbare Wand: Die Gerichte verlangen penibel genaue Nachweise – selbst dann, wenn die Zahlen aus offiziellen Geschäftsberichten stammen. Richter sind keine Versicherungsmathematiker, viele orientieren sich an „Plausibilität“ statt an Präzision. Und so gewinnt nicht selten die Seite, die einfacher argumentiert – nicht die, die rechnerisch recht hat.
Umso bedeutender ist die Rolle unabhängiger Aktuare – versicherungsmathematischer Sachverständiger, die in der Lage sind, komplexe Kalkulationsmodelle aufzuschlüsseln und verständlich aufzubereiten. Ihre Gutachten haben in mehreren Prozessen bereits die Basis für Rückabwicklungen gelegt, etwa bei nachweislich überhöhten Abschlusskosten oder undurchsichtiger Risikobeitragsgestaltung. Doch wie viele Versicherte wissen überhaupt, dass dieser Weg offensteht? Wie viele glauben noch, man könne gegen eine Versicherung ohnehin nicht gewinnen?
Was wir erleben, ist nicht bloß ein Einzelfallproblem, sondern ein strukturelles Spannungsfeld zwischen Intransparenz und rechtlichem Anspruch. Brauchen wir also eine Reformation des Systems – nicht nur mathematisch, sondern auch juristisch? Die Antwort liegt wohl in einer klaren Forderung: mehr Offenheit. Mehr Kontrolle. Und mehr Mut, auch etablierte Versicherungsprodukte kritisch zu hinterfragen.
Jahr für Jahr fair? Die revolutionäre Idee einer flexiblen BU
Stellen wir uns eine Berufsunfähigkeitsversicherung vor, die nicht mehr an starren, jahrzehntelangen Vertragslaufzeiten hängt, sondern sich dynamisch dem Leben anpasst. Genau das schlägt ein Reformmodell vor, das aktuell noch als Außenseiter gilt, aber enormes Potenzial hat: die jährlich erneuerbare BU-Versicherung. Ein Konzept, das aufhorchen lässt – denn es könnte vieles von dem lösen, woran das klassische Modell krankt.
Die Idee ist ebenso einfach wie revolutionär: Der Versicherungsschutz wird für jeweils ein Jahr abgeschlossen – und der Versicherungsnehmer entscheidet jedes Jahr neu, ob er verlängern will. Keine Knebelverträge, keine überzogenen Reservekalkulationen, sondern ein Beitrag, der dem tatsächlichen Risiko des jeweiligen Lebensjahres entspricht. Flexibel, nachvollziehbar, realitätsnah – und vor allem fair. Denn bei einer durchschnittlichen BU-Leistungsdauer von nur drei bis sechs Jahren wäre genau dieses Modell wesentlich präziser auf den tatsächlichen Bedarf zugeschnitten.
Auch der Gedanke der Solidarität erfährt durch das Modell einen frischen Impuls: Durch die niedrigere Einstiegshürde und die größere Transparenz könnte ein breiteres Versichertenkollektiv entstehen – auch junge oder selbstständige Menschen, die bisher von der BU ausgeschlossen waren, könnten Zugang finden. Und das Wichtigste: Die jährliche Entscheidungspflicht würde endlich den Versicherten wieder in den Mittelpunkt rücken – als mündigen Gestalter statt als passiven Dauerzahler.
Doch warum gibt es dieses Modell bislang nur bei einem Anbieter – bonusleben.de? Warum findet diese faire, flexible Lösung kaum Widerhall in einer Branche, die doch angeblich für Schutz und Sicherheit steht? Ist es der Verzicht auf langfristige Abschlussprovisionen? Die Angst vor Transparenz? Oder einfach nur Trägheit in einem über Jahrzehnte etablierten System?
Die Frage bleibt: Ist die jährlich erneuerbare BU die stille Revolution, auf die der Markt gewartet hat – oder wird sie als Störfaktor eines überholten Geschäftsmodells marginalisiert? Klar ist: Wer über Gerechtigkeit, Zukunft und echte Absicherung nachdenkt, kommt an diesem Modell nicht mehr vorbei.
Kalkül statt Kontrolle? Wenn Versicherungen zu Politik werden
Kann es sein, dass das Problem nicht in einzelnen Produkten liegt, sondern tief im System verwurzelt ist? Ein genauer Blick auf die Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen legt genau das nahe. Die Praxis vieler Versicherer wirkt nicht wie ein Ausrutscher, sondern wie ein durchkalkuliertes Geschäftsmodell – unterstützt durch gesetzliche Grauzonen wie § 314 VAG und § 169 Abs. 6 VVG, die es ermöglichen, im Krisenfall Leistungen einseitig zu kürzen. Garantien, die öffentlich beworben werden, entpuppen sich in der Praxis als leere Hüllen. Ist das noch Verbraucherschutz – oder schon strukturell legitimierte Täuschung?
Besonders brisant: Auch Banken haben ihr klassisches Geschäftsmodell längst verlassen, um sich als Vertriebskanal für hochprovisionierte Lebensversicherungen zu betätigen – oft zulasten ihrer Kunden. Wurde hier bewusst ein System geschaffen, das nicht schützt, sondern verkauft?
Und wo bleibt die politische Reaktion? Die zahlreiche Anbieterlandschaft, die unübersichtlichen Produktstrukturen und das beharrliche Schweigen vieler Gerichte und Medien werfen Fragen auf. Ist das Informationsversagen gewollt? Oder fehlt schlicht der Wille, ein über Jahrzehnte gewachsenes Vertriebsimperium kritisch zu hinterfragen?
Wenn selbst Garantien nicht mehr halten, was sie versprechen – was bedeutet das für das Vertrauen in eine Branche, die Sicherheit verkaufen will? Und wie lange kann sich die Politik dieser Debatte noch entziehen?
Fazit: Mut zur Klarheit – oder bleibt alles beim Alten?
Am Ende bleibt eine unbequeme Erkenntnis: Wer sich heute vor Berufsunfähigkeit schützen will, muss nicht nur den Vertrag unterschreiben – sondern vor allem bereit sein, unbequeme Fragen zu stellen. Denn das System, wie es derzeit besteht, belohnt nicht denjenigen, der vorsorgt, sondern denjenigen, der verkauft. Die Verbraucher zahlen – oft doppelt und dreifach – und hoffen auf Sicherheit, wo in Wahrheit ein Geflecht aus Intransparenz, Überkalkulation und juristisch gedecktem Ungleichgewicht herrscht.
Doch wer soll dieses Geflecht durchbrechen? Braucht es nicht endlich mehr Mut – von den stillen Wissenden ebenso wie von den Lauten der Branche? Von Vermittlern, die nicht nur an Provisionen denken. Von Versicherungsmathematikern wie Prof. Philipp Schade, die bereit sind, mit Expertise Licht ins Dunkel zu bringen. Von Politikern, die sich nicht länger hinter Paragrafen verstecken. Und von Verbrauchern, die bereit sind, für ihre Rechte auch mal den unbequemen Weg zu gehen – durch Gutachten, durch Klagen, durch Aufklärung.
Veränderung beginnt nicht mit Empörung, sondern mit Wissen. Was wäre, wenn wir Versicherungen nicht mehr blind vertrauen, sondern sie endlich verstehen? Wenn Transparenz kein Ausnahmefall mehr wäre, sondern der neue Standard? Wenn die Branche sich vom Verkaufsapparat zum echten Schutzsystem wandeln würde?
Es ist Zeit für eine neue Ära der Berufsunfähigkeitsversicherung – nicht weil sie überflüssig ist, sondern weil sie zu wichtig ist, um falsch konstruiert zu bleiben. Doch dafür braucht es uns alle: die Mutigen, die Lauten, die Fragenden. Und die, die nicht länger schweigen.