– Negative Schufa-Einträge – eine unendliche Geschichte – Die Rechtsanwälte melden weiteren Erfolg im Kampf gegen ungerechtfertigte negative Schufa-Einträge. Die Schufa speichert Daten über Betroffene und ihr Zahlungsverhalten.
Doch sind die Einmeldungen immer berechtigt? Falsche negative Schufa-Einträge können schwerwiegende Folgen haben. In dem konkreten Fall meldete sich ein geschäftsführender Gesellschafter von zwei Unternehmen bei den Rechtsanwälten Dr. Schulte und sein Team.
Der Mandant schilderte, über ihn habe die comdirect bank AG einen Negativeintrag bei der Schufa-Holding veranlasst. Hieraufhin sei sein Basisscore-Wert von anfänglich 99% auf 17% und danach auf immer noch schlechte 54% gesunken. Grund hierfür sei eine bereits beglichene Forderung gegenüber der comdirect Bank über 150,00 Euro gewesen. Der Scorewert beurteilt sozusagen den Menschen: wie wahrscheinlich ist es, dass er in Zukunft pünktlich zahlt.
Aufgrund des schlechten Scorewertes sah der betroffene Unternehmer sowohl seine privaten als auch geschäftlichen Belange stark gefährdet und bat daher Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte und Team von der Kanzlei Dr. Schulte und sein Team um Hilfe.
Nach kurzer Analyse der Angelegenheit wurde die comdirect bank AG bereits mit Schreiben vom 23.04.2013 zur Löschung des Negativeintrages aufgefordert. Der erfreute Mandant teilte daraufhin bereits am 09.05.2013 mit, dass sein Score-Wert in der Zwischenzeit wieder auf einen Wert von 97,62 % festgelegt worden sei. Der Negativeintrag war verschwunden nach der außergerichtlichen Intervention.
Dies bestätigte ein Schreiben der comdirect bank AG. In dem Schreiben wies die Bank die Ansprüche des Betroffenen zwar zurück, erklärte sich aber gleichwohl zur Vermeidung weiterer Rechtsstreitigkeiten mit der Löschung des Eintrages einverstanden.
Überraschenderweise versuchte die comdirect bank AG in ihrem Schreiben den Anwälten der Kanzlei Dr. Schulte und sein Team einen Maulkorb aufzuerlegen, indem ein Verbot ausgesprochen wurde, aus dem Schreiben der comdirect zu zitieren und über die Angelegenheit zu berichten.
Hierzu äußert Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte: „Leider ist es mittlerweile üblich, dass die Banken eine Angelegenheit nicht in der Presse haben möchten. Natürlich besteht kein Recht dazu, aus Briefen der Bank wörtlich zu zitieren oder diese zu veröffentlichen. Das haben wir als Kanzlei auch nie getan. Selbstverständlich besteht aber ein Interesse der Öffentlichkeit an einer uneingeschränkten Berichterstattung im Rahmen der Presse- und Meinungsfreiheit. Dass nun von der betroffenen Bank versucht wird, hier auf die Berichterstattung einzuwirken, ist schon ein befremdlicher Vorgang, den unsere Kanzlei, da er durch Kollegen angeschoben wurde, auch an die Rechtanwaltskammer zur Prüfung weitergegeben hat.“
Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte und Team kommentiert den Erfolg in der Schufa Angelegenheit wie folgt: „Auch hier zeigt sich wieder einmal, dass schnelles Handeln meist auch zum schnellen Erfolg führt. Wenn der Gegner mit einem Gerichtsverfahren oder einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung konfrontiert wird, wird oftmals auch außergerichtlich nachgegeben und der Negativeintrag gelöscht, insbesondere dann, wenn die Forderung, um welche es ging, bereits bezahlt worden ist. Die Kosten für eine außergerichtliche Tätigkeit in Schufa-Angelegenheiten übernimmt oftmals die Rechtsschutzversicherung. Selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, lohnt sich ein außergerichtliches Tätigwerden oft, um dem Betroffenen weitere Schäden zu ersparen und diesen schnell wieder in einen Bereich der normalen Kreditwürdigkeit zurückzubringen.“
Mit der comdirect bank AG muss nunmehr noch über die entstandenen Kosten diskutiert werden, welche dem Mandanten entstanden sind.
Vertrauen und Schutz
Die Schufa hat Macht und muss diese verantwortungsvoll nutzen. Ihr Geschäftszweck ist, ihre Vertragspartner vor Kreditausfällen zu schützen; damit leistet sie einen Beitrag zum Schutz der Verbraucher vor Überschuldung. Es geht um Informationen, die nötig sind, um Vertrauen von Geschäftspartner auszubauen. Privatpersonen sollen sich selbst kontrollieren können und über ihre finanziellen Verpflichtungen eine Übersicht erhalten, dadurch kann wirtschaftliche Vertrauenswürdigkeit unter Beweis gestellt werden.
Reputation unter Kontrolle der SCHUFA – Wie der Bonitätsscore unser Leben bestimmt
Niemand hat die Schufa aufgefordert, Schulnoten bezüglich der Finanzen von Erwachsenen zu verteilen. Dennoch tut sie genau das: Die privatwirtschaftliche Auskunftei SCHUFA vergibt Bonitätsscores – moderne „Schulnoten für Erwachsene“. Diese unscheinbare Zahl hat massive Auswirkungen auf die Reputation einer Person, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch gesellschaftlich. Ein schlechter SCHUFA-Score kann einem digitalen Pranger gleichkommen, der Türen verschließt, bevor man überhaupt weiß, dass sie existieren. Doch wie kam es dazu, dass eine einzelne Zahl über Ruf, Chancen und Teilhabe entscheidet? Und welche Rechte haben Betroffene, um sich gegen einen schlechten Score zu wehren?
SCHUFA: Vergeberin moderner Schulnoten für Erwachsene. Die SCHUFA sammelt Daten über Zahlungsverhalten, Kreditverträge und offene Rechnungen und errechnet daraus einen Bonitätsscore, einen Wert zwischen 0 und 100. Je höher der Score, desto vertrauenswürdiger gilt man als Geschäftspartner. In der Theorie soll dieser Score Kreditgebern und Vertragspartnern helfen, Risiken abzuschätzen – Schutz des Wirtschaftsverkehrs nennt das der Gesetzgeber in § 31 BDSG. Doch für die Betroffenen bedeutet es: Ihr finanzieller Ruf wird in Prozentwerten bemessen. Trügerisch dabei ist die Intransparenz und Macht dieses Systems. Kaum jemand versteht die genaue Berechnung des eigenen Scores, aber jeder spürt die Konsequenzen im Alltag. Ohne je zugestimmt zu haben, wird man benotet und bewertet, als wäre der eigene Lebenswandel ein Schulfach. Diese „Note“ entscheidet mit über Wohl und Wehe – obwohl die Methode streng reguliert sein sollte. § 31 BDSG schreibt etwa vor, dass Scoring nur unter strengen Voraussetzungen zulässig ist (z. B. wissenschaftlich anerkannte mathematisch-statistische Verfahren und Verwendung nur erheblich relevanter Daten). Dennoch blieb die genaue Score-Berechnung für Verbraucher lange ein Mysterium. Es ist ein bisschen so, als würde jemand unsere Zuverlässigkeit in Zahlen pressen, ohne dass wir den Rechenweg nachvollziehen könnten.
Wenn der Bonitätsscore den Alltag diktiert. Ein schlechter SCHUFA-Score ist wie ein scharlachrotes Zeichen, das man unsichtbar auf der Stirn trägt – sichtbar für Banken, Vermieter und Händler. Er beeinflusst alltägliche Dinge, von denen unsere Lebensqualität abhängt. Kredit für das neue Auto oder die Eigenheimfinanzierung? Mit schwacher Bonität meist unerreichbar. Handyvertrag oder schneller Internetanschluss? Nur gegen Kaution oder gar nicht. Wohnungssuche in der Stadt? Vermieter sortieren Bewerber mit negativen Einträgen oft gnadenlos aus. Bankkonto eröffnen oder einen Dispo-Kredit erhalten? Wird schwierig bei geringem Score. Selbst Ratenzahlungen im Versandhandel oder beim Möbelkauf könnten abgelehnt werden. Kurzum: Der Score entscheidet, ob wir am modernen Wirtschaftsleben reibungslos teilnehmen können oder permanent auf Hindernisse stoßen. Dieses Diktat des Scores spüren Millionen Deutsche täglich – meistens ohne großes Aufsehen, bis man selbst betroffen ist.
Karrierechancen im Schatten des Scores. Nicht nur Verträge und Käufe hängen am Ruf der Bonität. Auch berufliche Möglichkeiten können indirekt betroffen sein. Manche Arbeitgeber – insbesondere in sensiblen Bereichen wie Finanzwesen oder Sicherheitsdienst – werfen einen Blick auf die finanzielle Zuverlässigkeit ihrer Bewerber. Ein negativer SCHUFA-Eintrag kann Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit säen. In Extremfällen werden Bewerber mit schlechten Einträgen von Stellen ausgeschlossen, vor allem wenn es um den Umgang mit Geld, sensiblen Daten oder hohen Verantwortungsposten geht. Der finanzielle Ruf wird zum Stellvertreter für Charakter und Zuverlässigkeit. Das mag unfair erscheinen, doch in der Realität fürchten Firmen das Risiko, jemanden einzustellen, der möglicherweise unter finanziellem Druck steht. So kann ein Eintrag aus der Vergangenheit plötzlich den Traumjob kosten – obwohl fachliche Qualifikation und Arbeitsethik tadellos sind. Die SCHUFA wird so zu einer zweiten Bewerbungsmappe, einer heimlichen Personalakte, die über Karrieren mitentscheidet.
Soziale Teilhabe und der Makel des schlechten Rufes. Ein ramponierter finanzieller Ruf schlägt sich auch auf das soziale Leben nieder. Wer etwa keinen Handyvertrag bekommt, ist gezwungen, auf Prepaid-Angebote auszuweichen – spürbar teurer und mit weniger Leistungsumfang. Wer beim Online-Shopping nur gegen Vorkasse bestellen darf, fühlt sich schnell als Kunde zweiter Klasse. Im Freundeskreis traut man sich womöglich nicht, offen über finanzielle Engpässe oder abgelehnte Kreditkarten zu sprechen – Scham und sozialer Rückzug können die Folge sein. Ein schlechter SCHUFA-Score ist zwar kein Gesprächsthema auf Partys, doch er nagt im Verborgenen am Selbstwertgefühl. Der Gedanke „Ich bin weniger wert, weil meine Bonität schlecht ist“ brennt sich ein. Das gesellschaftliche Stigma mag leise sein, aber für Betroffene ist es allgegenwärtig: Die Sorge, als unzuverlässig oder wirtschaftlich gescheitert angesehen zu werden, begleitet sie. So kann die SCHUFA-Bewertung zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden – wer stigmatisiert wird, zieht sich zurück und hat es noch schwerer, wieder Fuß zu fassen. Der Score beeinflusst damit nicht nur Verträge, sondern auch das Selbstbild und die soziale Identität.
Seit vielen Jahren unterstützen wir Mandanten erfolgreich bei der Bewältigung von Schufa-Problemen. Unsere Expertise hilft Ihnen, Ihre finanzielle Reputation wiederherzustellen. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren:
Die Kanzlei Dr. Thomas Schulte ist Vertrauensanwalt des Netzwerks ABOWI LAW und Mitglied der ASSOCIATION OF EUROPEAN ATTORNEYS.
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Für weitere Informationen und individuelle Beratung steht Ihnen die Kanzlei Dr. Thomas Schulte gerne zur Verfügung.