Recht und Gesetz

Garbe Logimac Fonds Nr. 2 – Der Fonds in der Wundertüte

Die Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & Co. KG (Garbe 2) war der zweite aufgelegte Fonds der Hamburger Garbe-Gruppe. Investiert werden die eingesammelten Anlegergelder in Logistikunternehmen, die rund um die Uhr in Betrieb sein sollten. Eine profitable und verlockende Angelegenheit, die vielversprechend und überzeugend auf Anleger wirkte.

Wie bei vielen Fonds, die von dem Hamburger Emissionshaus Rothmann & Cie. aufgelegt wurden, sah es auch bei der Garbe 2 die erste Zeit rosig erfolgsversprechend aus. Es gab keine Bedenken alles sprach dafür, dass die Fondsgesellschaft ein Erfolg werden könnte. Doch die Entwicklung war eine andere. Im Rahmen der Mitteilung über den Jahresabschluss 2009 teilte die Garbe 2 dann am 28.03.2011 den Anlegern mit, dass der Fonds wirtschaftlich schwierig dastünde. Den Immobilienwerten des Fonds in Höhe von 43,5 Mio. Euro stünden Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 40,2 Mio. Euro gegenüber. Aufgrund dieser Situation wäre ein dauerhafter Fortbestand des Fonds nicht gewährleistet und man wolle im Sommer 2011 darüber entscheiden, ob die Garbe 2 fortgeführt oder abgewickelt werde.

Zeit der Stille – Anleger warten vergebens auf Informationen ihrer Fondsgesellschaft

Dies war für lange Zeit die letzte Mitteilung der Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & Co. KG an die besorgten Anleger. Auch in der Folgezeit hörten die Anleger nichts mehr von der Garbe 2. Schlimmer noch, denn Anfragen blieben unbeantwortet, Informationen wurden nicht mehr erteilt, Jahresabschlüsse nicht veröffentlicht. Die Anleger erhielten keine Kontoauszüge zu ihren Kapitalkonten, sodass die betroffenen Anleger nicht mehr erkennen können, wie viel ihre Beteiligung an der Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & Co. KG überhaupt noch wert ist.

Geschäftsbetrieb eingestellt?

Als wäre dies nicht genug, wurden plötzlich und unangekündigt auch nicht mehr die monatlichen Raten der Sprintanleger (Raten-Spar-Verträge) eingezogen. Niemand wusste, was hierfür der Grund war und die Anleger rechneten fest damit, dass die nächste Information die Mitteilung der Liquidation ist.

Nach etwa einem Jahr wandte sich die Garbe 2 unerwartet an ihre Anleger und teilte lapidar mit, dass es zu internen Komplikationen gekommen wäre, sodass die die monatlichen Raten nicht eingezogen werden konnten. Die Sprint-Anleger sollten doch bitte ab jetzt das Doppelte der vereinbarten monatlichen Rate zahlen, um den verursachten Rückstand wettzumachen.

Hinhaltetaktik konsequent durchgezogen

Weitere nennenswerte Informationen erhielten die Anleger nicht. Nun kommt die Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & Co. KG mit Schreiben vom 10.01.2014 auf die Anleger zu und teilt mit, dass es unerwartet große Verzögerungen gegeben hätte. Bei der Prüfung des vorliegenden Zahlenmaterials wären Bewertungsfragen aufgetreten, welche in ihrer Komplexität unerwartet viel Zeit in Anspruch genommen hätten. Nun aber, im Januar 2014 könne man den Anlegern mitteilen, dass der Jahresabschluss 2010 leider immer noch nicht feststeht und die Prüfungen noch nicht abgeschlossen sind.

Vorhersagen zur Entwicklung von Kapitalanlagen sind naturgemäß schwierig. Viele äußere Faktoren sind mit zu berücksichtigen. Einem jeden Anleger sollte jedoch klar sein, dass das Verhalten der Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & Co. KG nicht dem Vorgehen eines ordentlichen Kaufmanns entspricht. Allein die Tatsache, dass auf die Mitteilung, man werde im Sommer 2011 über das Fortbestehen entscheiden, nie wieder Bezug genommen wurde und seitdem keine nennenswerten Informationen mehr herausgegeben wurden, ist für die Anleger ein unhaltbarer Zustand. Die Beteiligung an der Garbe 2 kommt mittlerweile tatsächlich einer „Wundertüte“ gleich, man weiß nicht wirklich, was drin steckt. Wunder darf man aber wohl nicht erwarten. Es könnte sich auch um einen hanseatischen Windbeutel handeln, in welchem nur Luft steckt.

Am Ende der Geduld angelangt, bevor Wundertüte nun doch noch platzt – Hilfe suchen!

Allen Anlegern, die sich an der Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & Co. KG beteiligt haben, ist zu raten, ihre Beteiligung von einem im Bank- und Kapitalmarktrecht erfahrenen Rechtsanwalt prüfen zu lassen. Rechtsanwälte Dr. Schulte und sein Team wissen aus lanjähriger Erfahrung, dass auch wenn niemand derzeit die Zukunft der Garbe 2 vorhersagen kann, sollte der von der Garbe 2 im Jahre 2011 selbst vorgenommene Warnruf als Zeichen dafür gesehen werden, dass die Zukunft wohl nicht „rosig“ werden wird. Unter Umständen ist es möglich, sich noch vor einem etwaig bevorstehenden Zusammenbruch der Fondsgesellschaft von der Beteiligung zu lösen und die Schäfchen ins Trockene zu bringen. Warten, scheint jedenfalls in diesem Fall nicht die beste Lösung zu sein, das haben die betroffenen  Anleger zu spüren bekommen. Diese Wundertüte Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & CO. KG hat kein Anleger bestellt und verdient.

Die Artikel Highlights

Empfehlung von Dr. Thomas Schulte wegen großer Erfahrung und erfolgreicher Prozessführung, z.B. Titelbeitrag im Magazin „Capital“, Ausgabe 07/2008.

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Ein Beitrag aus unserer Reihe "So ist das Recht - rechtswissenschaftliche Publikationen von Dr. Schulte Rechtsanwalt" registriert bei DEUTSCHE NATIONALBIBLIOTHEK: ISSN 2363-6718
22. Jahrgang - Nr. 1149 vom 21. Januar 2014 - Erscheinungsweise: täglich - wöchentlich