Die Anlagemodelle der Rothmann & Cie AG aus Hamburg geraten in der letzten Zeit immer wieder in die Schlagzeilen. Besonders Gesellschaftsmodelle, die ihren Schwerpunkt im Leasinggeschäft haben, bereiten Anlegern und Anlegerschützern schweres Kopfzerbrechen. Die Hiobsbotschaften zu diesen Anlagen reißen nicht ab. Das Handelsblatt berichtete, dass sich die Leasinggesellschaften insgesamt in der Kreditklemme befinden. Dieses wirkt sich nun mehr und mehr auch bei den Gesellschaften aus, die von dem Emissionshaus Rothmann & Cie AG gegründet wurden.
Beispiel ALAG Auto-Mobil GmbH & Co. KG:
Anleger der ALAG Auto-Mobil GmbH & Co. KG erhielten vor kurzem ein Schreiben der Gesellschaft, in dem diese zu Nachschüssen aufforderte und ihre eigene Liquidation bzw. ein Insolvenzverfahren als Zukunftsvision vorstellt. Verluste von 65% bis zu 80% des eingesetzten Kapitals wurden den Anlegern in Aussicht gestellt. Hierauf gründeten die Rechtsanwälte die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) ALAG (www.arge-alag.de).
Beispiel Albis Finance AG:
Wenig Freude haben auch die Anleger der Albis Finance AG. Diese erhielt ebenfalls Post von der Gesellschaft, in der Verlustzuweisungen von insgesamt 10,8 Mio€ für das Jahr 2008 mitgeteilt wurden. Außerdem wird von der o.g. Kreditklemme im Leasinggeschäft berichtet. Aus diesem Grund sollen die Anleger der Albis, wie auch schon im letzten Jahr keine gewinnunabhängige Entnahme von der Gesellschaft erhalten können, obwohl dieses in der Konzeption des Beteiligungskonzepts so nicht vorgesehen war. Begründet wird die wie folgt: „Ein Kapitalabfluss würde unser Unternehmen und damit Ihr eingesetztes Kapital nachhaltig gefährden.“
Beispiel DSK Leasing GmbH & Co. KG:
Die Anleger der DSK haben auch wenig Freude an Ihrer Anlage. Anleger der Variante „Classic“ sollen nach einem mehrheitlichen Beschluss der Anleger nur 1,08% der eingezahlten Einlagesumme als Auszahlung erhalten. „Dieses stellt für die Anleger, der eigentlich nach der vertraglichen Vereinbarung mit der Gesellschaft eine regelmäßige Entnahme erwarten durfte, eine wesentliche Verschlechterung der eigenen Vermögenssituation dar,“ meint Rechtsanwalt Sven Schulte aus Berlin.
Beispiel Lease Trend:
Ähnlich wie den Anlegern der DSK ergeht es auch Anlegern der Lease Trend. Diese billigt den Anlegern ebenfalls nur eine symbolische Entnahme in Höhe von 1,12% der Einlagesumme im so genannten „Classic“ Segment zu.
Die beschriebenen Kapitalanlagenmodelle sind alle von der Rothmann & Cie AG konzipiert worden. Diese wurde mittlerweile auf die „Hesse Newman Treuhand GmbH“ verschmolzen. Letztgenannte firmiert nunmehr unter der Bezeichnung „HFT Hanseatische Fonds Treuhand GmbH“.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die „Hesse Newman Bank“ die o.g. Anlagemodelle teilweise durch großzügige Gewährung von Darlehen an die Anleger auch noch finanziert hat. „Hier liegt bei Vorliegen eines verbundenen Geschäfts für die Anleger eine gute Möglichkeit vor, aus dem Geschäft auszusteigen,“ rät Rechtsanwalt Schulte. Seine Kanzlei prüft hier ein Vorgehen gegen die „Hesse Newman Bank“ und die o.g. Gesellschaften, da sich schon mehrere besorgte Anleger nach der Zukunft ihrer Geldanlage erkundigt haben.
Auch aus dem Hause ALBIS/Rothmann stammt die „Otto International Leasing AG“ (OIL AG), die ebenfalls für negative Schlagzeilen sorgte. Die OIL AG versucht, eine Insolvenz zu umgehen, indem Sie Anlegern über eine Drittfirma den Kauf der Beteiligung anbietet. Der Kaufpreis liegt hier bei ca. 20 % der von den Anlegern geleisteten Einzahlungen. Dafür sollen die Anleger jedoch auch im Gegenzug weitestmöglich von Nachschußpflichten freigestellt werden.
Anleger der „Alpha Leasing GmbH“ (jetzt ALBIS HiTec Leasing GmbH), könnten, sofern Ihre Beteiligung 10 Jahre gelaufen ist, zumindest die vereinbarten Entnahmen von 10 % pro Jahr verbuchen, so dass zunächst kein Vermögensverlust zu verzeichnen ist.
Auch aus dem Hause der Rothmann & Cie AG stammt die in Berlin und Hamburg weit verbreitete atypisch stille Beteiligung an der „Garbe Logimac AG“. Hier geht es um eine Beteiligung an einem Logistikunternehmen. Die Meldungen über die Nöte der übrigen Fonds aus der Feder der Rothmann & Cie AG wirken sich allerdings auch hier aus. So erhielten die Rechtsanwälte bereits mehrere Anfragen von verunsicherten Kunden, die nach einer Möglichkeit zum Ausstieg aus der Anlage suchen.
Der Verfasser Dr. Thomas Schulte leitet die Kanzlei Dr. Thomas Schulte, in der vier Anwälte tätig sind. Die Kanzlei ist seit 1995 schwerpunktmäßig auf dem Gebiet des Kapitalanlagen- und Bankenrechts sowie auf dem Gebiet des Verbraucherschutzes tätig und vertritt bundesweit die Interessen einzelner Anleger. Die Kanzlei verfügt über zwei Büros in Berlin, sowie Büros in Dresden und Frankfurt am Main.
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