Partnersuche im Zeichen des Internets – die Zukunft der klassischen Partnervermittlung

Empfehlung von Dr. Thomas Schulte wegen großer Erfahrung und erfolgreicher Prozessführung, z.B. Titelbeitrag im Magazin „Capital“, Ausgabe 07/2008.

Inhaltsverzeichnis
Schufa jako ośmiornica danych / Pixabay

Interview Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte mit Frau Christa Appelt, Inhaberin der Christa Appelt Internationale Partnervermittlung. Welche Veränderungen gibt es durch das Internet, wobei sollte man besonders vorsichtig agieren und reagieren.

Liebe Frau Appelt,
Partnerschaftsvermittlungen werden kritisch beäugt. Im Internet finden sich vermehrt kritische Stimmen zu Ihnen und Ihren Mitbewerbern. Man wirft ihnen Betrug, den Einsatz von Lockvögeln und Läufern vor. Was sagen Sie dazu?
Christa Appelt:
Ja,  Herr Dr. Schulte seit vielen Jahre herrscht in unserer Branche auch ein Hauen und Stechen. Nicht zuletzt durch das Internet ist der Markt enger geworden. Gott sei Dank konnte ich mir einen Ruf erarbeiten, dass wir seriös und sehr erfolgreich sind.
Dr. Schulte:
Wodurch wird dieses nachgewiesen?
Christa Appelt:
Die Stiftung Warentest hat uns vor einigen Jahren sehr kritisch überprüft und festgestellt, dass alle unsere Exposé und Daten richtig waren. Im Übrigen erreichen mich eine Fülle von positiven Rückmeldungen unserer Kunden.
Dr. Schulte:
Was ist von der Kritik im Internet zu halten? Dort wird sehr heftig über Sie hergezogen?
Christa Appelt:
Ja, das ist richtig. Es handelt sich meines Erachtens um eine gezielte Kampagne, um unseren guten Ruf zu beschädigen. Neid und Macht sind nach wie vor starke Katalysatoren.
Dr. Schulte:
Wer steht hinter einer solchen Aktion oder könnte dahinter stecken?
Christa Appelt:
Wir haben bereits Strafanzeige gestellt. Strafrechtliche Ermittlungen laufen. Wegen der technischen Besonderheit des Internets ist eine Verfolgung und Erfassung dieser Leute schwierig und aufwändig, aber wir sind da auf einem sehr guten Weg. Das geht nicht ohne besondere Hilfe, aber man kommt zum Ziel! Es gibt leider kaum durchgreifende Kontrollen.
Dr. Schulte:
Was meinen Sie genau damit?
Christa Appelt: 
Häufig werden negative Berichte in Blogs verfasst, ein Verfasser ist, weil entgegen gesetzlicher Vorschriften kein Impressum angegeben ist, nicht zu erkennen, somit auch niemand, den man rechtlich ohne Weiteres belangen kann. Dann werden solche Blogs untereinander verlinkt und steigen damit in den Ergebnislisten nach oben. Jeder, der sich dann über Partnervermittlungen, beispielsweise über die Christa Appelt Internationale Partnervermittlung, informieren will, sieht zuerst negative Berichte, die zudem auch noch wahrheitswidrig sind.
Ganz schlimm wird es, wenn diese Leute mit diesen Beiträgen über Werbeanzeigen auch noch Geld verdienen wollen.
Dr. Schulte:
Es bleibt also nur, den Blogbetreiber oder den Bloghoster, also den technischen Dienstleister, haftbar zu machen und auf Löschung der beleidigenden oder wahrheitswidrigen Behauptungen zu drängen. Mit zweifelhaftem Erfolg, wenn der im Ausland sitzt und unerreichbar ist. Allerdings gibt es immer öfter Urteile, die Bloghoster oder gar Suchmaschinenbetreiber verpflichten, Blogs zu löschen oder Suchergebnisse nicht mehr anzuzeigen. Genannt seien hier ein Urteil des Hanseatischen Oberlandesgerichts Hamburg zum Aktenzeichen 7 U 117/09 oder ein Beschluss des Kammergerichts in Berlin zum Aktenzeichen 9 W 196/09.
Christa Appelt: 
Genau diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Bei einigen Betreibern ist zum Glück die Sensibilität für dieses Thema gestiegen und man ist schneller bereit, zweifelhafte Einträge zu löschen, denn es kann jeden treffen.  Da hilft ihre rechtliche Kompetenz sehr. Aber nicht immer ist das der Fall. Hier helfen dann nur kreative Lösungen.
Dr. Schulte:
Sie meinen, da ist der Rechtsanwalt als Problemlöser gefragt, und nicht in erster Linie mit den Mitteln, die die Gerichte bieten. Beispielsweise kann positive Berichterstattung im Internet gefördert werden und damit den beleidigenden Berichten die Plattform genommen werden. Das Gute siegt und verdrängt die negativen Berichte.
Christa Appelt: 
Ja, das sehe ich ebenso. Es hilft nichts, den bösen Buben nur hinterherzujagen. Hat man einen Eintrag zur Löschung bekommen, wird am nächsten Tag an anderer Stelle und unter neuem Namen weitergemacht. Ich bin dafür, genau wie im privaten Leben auch, nach vorn zu sehen und selbst aktiv zu gestalten. Diese Einstellung mögen meine Kunden übrigens auch bei meinem Tätigwerden bei ihren speziellen Herausforderungen. Zudem fehlt es an einem klaren Rechtssystem im Internet.
Dr. Schulte:
Das heißt, Sie nutzen Kommunikation in Form aktiver Beteiligung im Internet?
Christa Appelt: 
Selbstverständlich. Ich bin selbst viel im Internet unterwegs; und wenn ich in Foren Diskussionen zu meiner Branche oder auch schon zu meinem Unternehmen im Speziellen entdecke, nehme ich gern persönlich Stellung zu Fragen und auch Kritik. Es ist auch dabei wie in sonstigen Wechselfällen des Lebens: wenn man persönlich miteinander redet oder chattet, ist alles meist halb so schlimm.
Dr. Schulte:
Sie können natürlich nicht pausenlos im Netz Fragen beantworten. Nutzen Sie auch die Möglichkeit von Multiplikatoren?
Christa Appelt: 
Natürlich. Auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Und genau wie internationale Konzerne ihre PR gestalten lassen, hab ich gelernt, dass man sich solcher Hilfe bedienen darf, ohne dass das anstößig ist. Mit ihrem Hinweis auf die Möglichkeiten, die das Internet hier bietet, haben Sie mich überzeugt. Man muss sich wehren gegen Unrecht, aber man kann das auch auf eine clevere Art und Weise tun.
Dr. Schulte:
Liebe Frau Appelt, bislang haben Sie ausführlich über Ihr Unternehmen berichtet. Nun wollen wir wissen, was den Menschen Christa Appelt bewegt.
Christa Appelt: 
Auch wenn ich den Hauptteil meiner Zeit für meine Kunden da bin, sehe ich natürlich über den Tellerrand hinaus. Mich ärgert besonders, dass im Internet gerne ohne Angabe der Personalien gelogen werden kann.
Dr. Schulte:
Gerne werden falsche oder geschönte Bewertungen von Produkten abgeben oder auf Auktionen die Preise hochtreiben. Das alles ist natürlich verboten.
Christa Appelt: 
Aber dennoch wird es gemacht. Und denken Sie nur an Lockvögel, die unter Vorspielen ehrlichen Interesses manchen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen wollen; mir fällt da der Vater einer sehr bekannten Sportlerin ein oder die Erbin eines riesigen Vermögens aus Beteiligungen an deutschen Industriekonzernen. Von Lockvögeln bei Wetten oder beim Hütchenspiel ganz zu schweigen.
Dr. Schulte:
Sie sind sehr kenntnisreich.
Christa Appelt: 
Meine Kunden dürfen das mit Recht erwarten.
Dr. Schulte:
Frau Appelt, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Dr. Thomas Schulte

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Ein Beitrag aus unserer Reihe "So ist das Recht - rechtswissenschaftliche Publikationen von Dr. Schulte Rechtsanwalt" registriert bei DEUTSCHE NATIONALBIBLIOTHEK: ISSN 2363-6718
22. Jahrgang - Nr. 28 vom 24. Februar 2012 - Erscheinungsweise: täglich - wöchentlich

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