Zertifikate sind im rechtlichen Sinne Schuldverschreibungen. Der Anleger gibt der Bank mit seinem Geld faktisch ein Darlehen auf das diese dem Kunden ein Rückzahlungsversprechen macht, dessen Konditionen durch das Zertifikat geregelt werden.
Die Einhaltung des Rückzahlungsversprechens hängt somit zum einen vom Eintritt der vereinbarten Bedingungen und zum anderen von der Leistungsfähigkeit der Bank ab, die das Versprechen gegeben hat. Es besteht hier das so genannte Emittentenrisiko.
Zertifikate unterliegen, anders als dies bei Spareinlagen der Fall ist, nicht der Einlagensicherung durch eine Einlagensicherungseinrichtung. Es findet auch keine Bildung von Sondervermögen zu Gunsten der Anleger statt, wie dies bei Anlagen in Investmentfonds (nicht zu verwechseln mit anderen so genannten geschlossenen Fonds) der Fall ist. Im Falle einer Bankenpleite, so wie dies kürzlich bei Lehman Brothers der Fall gewesen ist, droht somit dem Anleger das Risiko des Totalverlustes seiner Anlage. Zertifikate haben daher eine hohe Risikoklasse.
Aus diesem Grund sind Zertifikate nur für Anleger geeignet, die eine spekulative Anlageform wählen wollen. Anleger, die einen regelmäßigen Vermögensaufbau mit der Sicherung ihrer eingezahlten Gelder vornehmen wollen, sollten daher in diese Anlageform nicht investieren.
Was sind Alpha-Zertifikate?
Alpha-Zertifikate bilden den Unterschied zwischen zwei zuvor festgelegten Basiswerten ab. Als Basiswerte kommen hierbei Aktien, Indices, Devisen, Rohstoffe, Immobilien und vieles mehr in Frage.
Alpha-Zertifikate bilden somit nicht die Wertentwicklung einer Aktie, eines Rohstoffs oder eines Index ab, sondern stellen nur den Unterschied zwischen den zuvor festgelegten Werten dar. Alpha-Zertifikate werden daher als marktneutral bezeichnet. Wesentlich ist hier nämlich nicht die allgemeine Wertentwicklung, sondern die Entwicklung des Unterschiedes zwischen den zuvor festgelegten Wert. Aus diesem Grund können solche Zertifikate gerade bei fallenden Märkten vorteilhaft sein.
In die Schlagzeilen geraten sind Alpha-Zertifikate im Zusammenhang mit der Pleite der Bank Lehman Brothers. Diese hatte sogenannte Alpha-Express Zertifikate über verschiedene Banken (z.B. Citibank) an Anleger ausgegeben. Bei diesen verwirklichte sich durch die Bankenpleite das so genannte Emittentenrisiko. Die Zertifikate wurden praktisch über Nacht wertlos, da die Bank, welchen die Anleger ihr Geld geliehen hatten, ihr Rückzahlungsversprechen nicht mehr einhalten könnte und somit ein Totalverlust der Anleger bevorsteht.
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